Freitag, 06.06.2025

Dackeldenkmal erstrahlt in neuem Glanz – Nachbau der Skulptur aus dem Jahr 1935 erinnert an Hugo Dietz

Hugo Dietz gehört zu den bedeutenden Laufer Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts, seine 1911 gemeinsam mit Otto Pfriem gegründete Ventilkegelfabrik Dietz & Pfriem ging 1991 nach der Schließung in eine Stiftung über und ist nun Teil des Laufer Industriemuseums. Schon 1935 wurde für den Unternehmer und Zweiten Bürgermeister Laufs am damaligen Naturgartenbad, für dessen Bau er sich persönlich eingesetzt hatte, ein Denkmal errichtet. Dieses zeigte aber nicht Dietz selbst, sondern vier Dackel aus seiner Zucht.

Aufgrund witterungsbedingter Beschädigungen musste die Skulptur schon vor einiger Zeit vom Sockel abmontiert und eingelagert werden, doch dank des Engagements zahlreicher Spender und Förderer konnte nun an selber Stelle ein Nachbau der Skulptur, der von dem Künstler Sebastian Hertrich gefertigt wurde, enthüllt werden.

Unternehmer mit Weitsicht und Herz

Zu der kleinen Feier waren neben Bürgermeister Thomas Lang, der Leiterin des Laufer Industriemuseums, Dr. Christiane Müller, Stadtarchivarin Dr. Ina Schönwald und mehreren Stadträtinnen und Stadträten auch der Emuge-Geschäftsführer Gerhard Knienieder, Otfried Bürger, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Sparkasse Nürnberg, Mitglieder des Historischen Vereins Lauf – Freunde des Stadtarchivs und der Altstadtfreunde sowie mehrere interessierte Lauferinnen und Laufer gekommen.

Der Bürgermeister lobte Dietz‘ Wirken für die Stadt Lauf, er sei ein Unternehmer mit Weitsicht und Herz gewesen. Dr. Christiane Müller ging auf die Geschichte der Firma Dietz & Pfriem ein. Sie beschrieb Hugo Dietz als einen Geschäftsmann mit Visionen und Verantwortung, der aus einem „Start-up“ einen „global player“ im Bereich der Metallverarbeitung gemacht habe.

Während des Zweiten Weltkriegs durfte Dietz seine Fabrik nicht mehr weiterführen, er lebte jedoch bis zu seinem Tod auf dem Betriebsgelände. Sein Sohn entschloss sich in den 1970er Jahren, nicht mehr in das Unternehmen zu investieren, er überließ der Stadt Lauf Gebäude und Gelände als Stiftung, um daraus ein Museum zu machen. Der Nachlassverwalter Hans Tuchbreiter setzte dies um, obwohl er zunächst nicht von der Idee überzeugt war. Müller dankte unter anderem Altbürgermeister Rüdiger Pompl und dem Laufer Stadtrat, dass die Pläne Anfang der 1990er Jahre verwirklicht wurden. „ich habe den schönsten Arbeitsplatz in Lauf“, freute sie sich.

Gelungenes Gemeinschaftswerk

Auch Susanne Koch-Schächtele, die Vorsitzende des Historischen Vereins Lauf – Freunde des Stadtarchivs, würdigte Dietz, der ein sehr bescheidener Mensch gewesen sei. Die Wiederherstellung des Denkmals bezeichnete sie als ein gelungenes Gemeinschaftswerk: die Idee dazu sei vom historischen Verein gekommen, an der Planung, Finanzierung und Umsetzung hätten aber viele mitgewirkt. Koch-Schächtele ist sich sicher, dass das Denkmal wieder wie früher zu einem Anziehungspunkt für Spaziergänger werden wird.

Großes Lob für das Projekt gab es auch von Landrat Armin Kroder, der sich bei allen Akteuren für ihre Unterstützung bedankte. Finanziell hatten sich unter anderem die Firma Emuge, der Fahner-Verlag, der Historische Verein Lauf, der Förderverein des Industriemuseums, der ehemalige Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzende der Nürnberger Versicherung, Hans-Peter Schmidt, die Laufer Altstadtfreunde und die Kulturstiftung der Sparkasse Nürnberg beteiligt.

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